Um den Wimpernschlag von 66 Tausendstel-Sekunden hatten Ana Roxana Lehaci und Viktoria Schwarz im Mai vorigen Jahres das Olympia-Ticket (zunächst) verpasst. Seit diesem Rennen in Duisburg war der Kanu-Zweier, den Projekt-Rio-Chef Peter Schröcksnadel auf seiner Medaillen-Rechnung ganz weit oben hatte, nicht mehr in einem Boot gesessen. Bis jetzt.
"Ja, wir haben erstmals wieder gemeinsam trainiert", verrät Schwarz. Um den Kanu-Zweier hatte sich vor den Sommerspielen ein kleines Drama abgespielt. Schwarz stürzte beim Schlafwandeln vom Balkon und brach sich mehrere Knochen. Als im Zuge des Entzugs der russischen Quotenplätze der österreichische Zweier nachrückte, ersetzte das ÖOC in Absprache mit dem Kanu-Verband Schwarz im Zweier durch Schuring.
Erstere durfte unterm Zuckerhut im Einer ran. Die Wege von Lehaci/Schwarz schienen sich zu trennen, als sich beide auch im folgenden Herbst auf Starts im Einer beschränkten. Dasselbe Bild beim Saisonauftakt Anfang April im italienischen Mantova, wo sowohl Schwarz (200 Meter) als Lehaci (500 Meter) auf Solopfaden siegreich unterwegs waren. Nun jedoch die Wende. Nach dem missglückten ersten Olympia-Anlauf will es das Duo noch einmal wissen.
"Unser Ziel kann nur Tokio 2020 lauten", betont die 26-jährige Lehaci, deren Vater Vasile die beiden im Zweier trainieren wird. Die Zusammenarbeit mit dem über das Projekt Rio finanzierten italienischen Coach Guglielmo Guerrini wurde nach Rio nicht verlängert.
Ganz ist die Verbindung allerdings nicht abgerissen, schließlich schreibt sein Assistent Alfredo Arcangeli nach wie vor die Trainingspläne für Schwarz im Einer.
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